Von der Tradition des Haarefärbens

Heutzutage ist es völlig normal sich die Haare zu färben, es ist nichts Besonderes mehr. Jedenfalls, wenn man die handelsüblichen Farben nimmt. Die Rede ist von Blond, Schwarz, Braun oder Rot. Und zum Glück gibt es jetzt auch unsere wunderschönen Farbvarianten. Aber wie sah das eigentlich früher so aus? Kannten die Menschen Möglichkeiten der Haarfarbveränderung? Und mit was?

Dieser Artikel soll dir einen kleinen Einblick in die Geschichte des Haarfärbens geben. Sich die Haare zu färben ist eine uralte Tradition. Auf der ganzen Welt kann man nachweisen, dass Menschen ihre Haare verändern wollten. Der Hauptgrund wird sicherlich sein, um sich attraktiver zu machen, allerdings können auch religiöse oder festliche Gründe mit hineinspielen. Archäologische Funde belegen, dass selbst in der Altsteinzeit die Menschen ihre Haare färbten zum Beispiel mit Eisenoxid.

Viele Naturstämme änderten ihre Haarfarbe mit Farbpasten aus Beeren, Kräutern, Schlamm oder anderen farbgebenden Dingen. So das echte Karmin, das von den Azteken entdeckt wurde. Karmin ist die Färbung aus getrockneten, weiblichen Schildläusen. Das wird übrigens auch in sehr vielen Lebensmitteln genutzt. Na lecker!

Den alten Ägyptern waren ihre Haare sehr wichtig. Aus Fett stellten sie Haargels her und flochten sich Extensions in die Haare. Mumienfunde zeigen, dass die Ägypter so wie wir heute versuchten, ihre grauen Haare zu überfärben. Mit Mitteln wie Henna, Indigo oder Rastik. Gerne auch etwas bunter, denn sowohl Frauen als auch Männer streuten sich lapislazuliblaues Pulver in und auf die Haarpracht. In Properz färbten sich die Frauen auch die Haare blau und die Florentinerinnen waren berühmt für den rot-goldenen Schimmer, den sie durch das Färben mit römischer Kamille erhielten.

Den Griechen und Römern waren ihre Haare auch sehr wichtig, so dass sie einige Haarexperimente wagten. Bleioxid und Löschkalk ermöglichte eine schwarze Haarfärbung leider war diese toxisch, darum nahmen sie alternativ fermentierte Blutegel. Viel gefragter waren aber blonde Haare. Gerade die Römer waren fasziniert vom Blond der Kelten, die blichen ihre Haare mit Kalkwasser. Die Römer entwickelten eine Methode mit Bleischwämmen. Diese tauchten sie in Essig und erzielten damit blonde bis dunkle Farbtöne. Du siehst, so neu ist das mit dem Haarefärben gar nicht.

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Übrigens: Um 1900 kam die erste verkäufliche Haarfärbung in die Läden. Metallsalze und eine Pyrogallol-Lösung ließen Farben von Blond bis Schwarz einstellbar machen.